Sebald, Hans
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Hexenkinder
das Märchen von der kindlichen Aufrichtigkeit
S. Fischer, Frankfurt am Main (1996)
Standort:
Edm Seba
Schlagworte:
Besessenheit, Geschichte 1580-1750, Glaubwürdigkeit, Hexenprozesse, Kind
Details hier
Inhalt: In der Historiographie der Hexenverfolgung wurde ein Apekt bisher eher vernachlässigt: die unheilvolle Rolle, die Kinder als Denunzianten spielten ( vgl. H. Weber: "Kinderhexenprozesse", BA 3/92). Der deutschamerikanische Soziologe Sebald (Jahrgang 1922) dokumentiert und analysiert diesen Tatbestand an Beispielen aus der frühen Neuzeit Nordamerikas und Europas (im Mittelpunkt der Fall eines Bamberger "Hexenjungen" und sein Zusammenspiel mit der Inquisition). Bedrückend die Parallelen zur Gegenwart: Sebald macht deutlich, dass Kinder dank ihrer Suggestibilität und ihrem Erfindungstalent auch heute gelegentlich, etwa bei Missbrauchsprozessen, als willfähige Werkzeuge fungieren - mit schlimmen Folgen für die (zu Recht oder zu Unrecht) Angeklagten. Eine gut lesbare sozialhistorische Studie (mit zeitgenössischen Illustrationen, Glossar, Anmerkungen etc.), in ihren Folgerungen von ähnlicher Brisanz wie K. Rutschky: "Erregte Aufklärung".
Aus dem Engl. übers. Systematik: Edm Umfang: 282 S. Standort: Edm Seba
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Edm
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Sachbuch
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Hauptstelle Ja, ist verfügbar.
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